Jahresbrief 2019

Von | 10. Dezember 2019

Landsberg/München, im Dezember 2019

Evangelischer Initiativkreis Bildung + Erziehung, Bayern – Sprecherkreis

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde,

auch zum Ende dieses Jahres grüßen wir Sie und Euch in besonderer Weise, beginnend mit dem Bild eines Holzreliefs aus dem Chorgestühl des Magdeburger Doms:Adventlicher Alltag – der Advent ist eigentlich schon vorüber. Das Kind ist – endlich – auf die Welt gekommen.Die ganz gewöhnliche Reaktion nach der erstenBegeisterung: Erschöpfung! Vater Josef scheint es am meisten angestrengt zu haben, er schläft – traumlos?

Mutter Maria im Zentrum, ganz gelassen. Sie hat guten Grund dazu. Ein flügelloser Engel tut das „Wo-am-Nötigsten“: Er badet, wäscht erst mal den kleinen Buben. Das Liedband der himmlischen Heerscharen gerät gar nicht lang genug, sie haben offensichtlich viel zu singen und zu sagen. Der eine Hirte schwingt den Hirtenstab,

der andere spielt seine Schalmei, er hat schon etwas begriffen – vom Weihnachtwunder – mitten im Wöchnerinnenalltag. Ein ganz un-gewöhnlicher adventlicher Alltag. Einen wundert’s, einer werkelt, einer singt, einer musiziert und einer schläft.

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Unser Initiativkreis vollendet heuer sein zwanzigstes Lebensjahr – ein Grund zum Staunen. Es ist ein Kreis von ganz besonderer Art. Das zeigt schon seine organi­satorische Struktur: Wir sind kein eingetragener Verein, sondern ein Kreis in Freundschaft und Verbundenheit in der gemeinsamen Sache, Freude, Interesse und Engagement für evangelische Bildung und Erziehung in Theorie und Praxis.

„Institutionell“ tritt unser Initiativkreis in Erscheinung durch jährlich drei „Plenums-Sitzungen“, durch die beiden Arbeitskreise „Schule und Kirche“ bzw. „Elternbriefe zu Religion an weiterführenden Schulen“. Hinzu kommen viele Sprecherkreistermine, Verbindungen zu Schul- und Kirchenbehörden sowie zum universitären Bereich und viele persönliche Kontakte.

Unter diesen Vorzeichen hat sich unser Kreis mit seinen rund sechzig Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Familie, Schule, Hochschule und Kirche stabil und effizient er­wiesen. Sechzig Sitzungen und Veranstaltungen haben wir bisher abgehalten, davon 40 als Vortragsveranstaltungen mit anschließender Diskussion. Im Maximilianeum trafen wir uns jährlich mit den bildungspolitischen Spre­chern der einzelnen im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien, um deren Position zu Bildungspolitik, zur allgemeinen Bildungsverantwortung, zum Schulsystem und zum Religionsunterricht zu erfahren und mit ihnen zu diskutieren. Dabei konnten wir jeweils großes Interesse an den von uns angeschnittenen Themen feststellen. So war für uns als E.I.B.E. die Begegnung mit fünfzig, teilweise hochrangigen Vertretern aus Schule, Kirche und Politik ein großer Gewinn in den vergangenen 20 Jahren.

Das gilt vor allem auch für dieses Jahr, für dessen Veranstaltungen wir wieder kompetente Referenten gewinnen konnten:

  • Oberkirchenrat D.Bierbaum (Evang.-Luth. Landeskirchenamt) am 26. Februar mit einem Referat zu den großen Projekten unserer Landeskirche
  • Matthias Fischbach (MdL/Bayerischer Landtag), Bildungspolitischer Sprecher der FDP, am 2. Juli mit einem Statement zur aktuellen Bildungssituation in Bayern aus Sicht der FDP
  • Prof. Dr.Ulrich Schwab (Universität München) am 26. November mit der Vorstellung der 18.Shell-Jugendstudie unter dem Aspekt der religiösen Einstellung Jugendlicher in Deutschland.
  • Die den Vorträgen jeweils folgende Diskussion verlief nicht nur sehr rege, sondern zeugte in hohem Maß auch vom persönlichen Engagement und der Fachkompetenz unserer Teilnehmer.

Zwanzig Jahre E.I.B.E. – zurückblicken können wir auch auf eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit. Sieben Veröffentlichungen in Broschürenform haben wir herausgegeben, eine Reihe von Elternbriefen, Referate und Vorträge, sowie Aufsätze zu Schule und Kirche. Wir laden Sie hier besonders ein, unsere Homepage www.eibe-initiativkreis-bayern.de zu besuchen. Dort können Sie nachlesen, herunterladen und sich über unsere jeweils aktuellen Termine informieren, u.a. auch einen Blick werfen in unsere umfangreiche Referentenliste. Wir freuen uns auch, wenn Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen auf unsere Website aufmerksam machen würden. Unsere neueste Broschüre „Konfessionell erziehen in nachkonfessioneller Zeit“ erhalten Sie beiliegend zu diesem Jahresbrief. Sie stieß bereits auf sehr positives Interesse. Eine stark gekürzte Fassung erscheint in der Weihnachtsnummer der Zeitschrift CA Confessio Augustana. Wir freuen uns auch sehr, wenn Sie die Schrift an Interessierte weitergeben würden. Zusätzliche Exemplare können bei Tilman Seng bestellt werden (Tel. 08191/46761) oder unter tilmanseng@gmx.de.

Zwanzig Jahre E.I.B.E. – ein Grund zu danken: für all die Kollegialität und persönliche Freundschaft, die wir erfahren durften, für das Interesse an unserer Arbeit, für die bereichernden Anregungen, Ideen und Informationen. Wir danken den Verantwortlichen und ihren Mitarbeitenden in der Abteilung D 1 im Evang.-Luth. Landeskirchenamt München, die uns immer unterstützt haben durch den zur Verfügung gestellten Sitzungsraum sowie durch die große Hilfe beim Versand. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Referatsleiter Matthias Tilgner sowie seinen Mitarbeiterinnen Frau Fränzel und Frau Heim.

Dankbar sind wir auch dafür: Wir waren all die Jahre von „Guten Mächten wunderbar geborgen“, verschont von Unglück, Misshelligkeiten und Störungen jeder Art.

Zwanzig Jahre E.I.B.E. – Anlass, nach vorn zu schauen: Je mehr der Einfluss der Christen und ihrer Kon­fessionen in unserem Land abnimmt, umso wichtiger sehen wir es an, im Rahmen des E.I.B.E. und im Zeichen von dialogisch-dialektischer Ökumene evangelische Werte und Vorstellungen in die Ge­sellschaft einzubringen. Das gilt vor allem auch für die Bereiche von Bildung und Erziehung.

Zuletzt danken wir auch heuer Ihnen und Euch allen für das Interesse an unseren Veranstaltungen, sowie für all die Freundschaften und die vielfältigen schönen Begegnungen. In unserer so aufgewühlten Zeit sind wir dankbar, geistlich und geistig verbunden zu sein.

In diesem Wissen wollen wir unsere Gemeinschaft im dritten Jahrzehnt ihres Bestehens fortführen, und wünschen Ihnen und Euch allen ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest und ein von Gott behütetes Jahr 2020.

Tilman Seng, Helmut Anselm, Richard Schwemer

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